Maria Stuart
F. Schiller
R: Elina Finkel
B: Thomas Dörfler
K: Jessica Karge
K&S: Hanns Clasen
D: Petra Jenni
L: Thomas Schöneberger
Pfalztheater Kaiserslautern
P: 11.10.2025
Elisabeth, Königin von England
Aglaja Stadelmann
Maria Stuart, Königin von Schottland
Maria Schubert
Robert Dudley, Graf von Leicester
Stefan Migge
Georg Talbot, Graf von Shrewsbury
Rainer Furch
Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh
Henning Kohne
Amias Paulet
Dennis Bodenbinder
Mortimer
Hans Ehlers
Graf Aubespine | Wilhelm Davison
Philipp Adam
Graf von Kent
Bijan Alemi
Hofschranzen (Statisterie des Pfalztheaters):
Volkan Bingöllü | Fatmir Cehaja | Hartmut Wossidlo | Steven Marc Fischer | Benjamin König | Rolf Schramm | Jonathan Mandigo
Foto: © Andreas J. Etter
Schiller-Drama eröffnet Schauspiel-Saison im Großen Haus
… Kongenial sind die Kostüme von Jessica Karge. Ihre Elisabeth tritt würdig mit kunstvoller Hochfrisur und Königinnengewand auf – stilecht angesichts des verbrieft extravaganten Erscheinung der modebewussten Monarchin im 16. Jahrhundert. Weitaus schlichter, aber dennoch im historischen Kontext, wirkt die Titelfigur in ihrem schwarzen Kleid, das sie vor der Hinrichtungsszene gegen ein rotes tauscht, was ebenfalls verbürgten Tatsachen folgt. Geschickt verwebt Karge beim Hofstaat moderne Gestaltung mit historischer Authentizität und legt damit die Übertragung all der Ränkespiele um Liebe und vor allem Macht auf unsere Tage nahe.
12. Oktober 2025
Die Rheinpfalz
Fabian R. Lovisa
Politthriller über zwei Königinnen im Geflecht von Religion, Liebe und Macht
Vor neunzehn Jahren ist Maria Stuart, die katholische Königin von Schottland, vor ihrem Volk geflohen. Man bezichtigte sie der Ermordung ihres Gatten. In England erhoffte sie sich Asyl von ihrer Cousine, der protestantischen Königin Elisabeth. Diese ließ sie jedoch gefangen nehmen, da sie befürchtete, dass Maria ihren Anspruch auf den englischen Thron geltend machen könnte.
Der Glanz der attraktiven Schottin strahlt aber auch aus dem Gefängnis heraus. Maria kann auf eine treue Anhängerschaft zählen, selbst auf die Unterstützung durch Frankreich. Nach einer Reihe vereitelter Mordanschläge wird der Druck auf Elisabeth immer größer: Ihre Berater drängen sie, nach Jahren des Zögerns endlich zu handeln. Die einen nötigen sie zu einer schnellen Hochzeit zum Wohle des Staates, die anderen fordern die Hinrichtung Stuarts und Dritte pochen auf ein Treffen der beiden Königinnen. Während Elisabeth von allen Seiten vereinnahmt wird, plant der junge Mortimer die gewaltsame Befreiung Marias und treibt so die Geschichte ihrem blutigen Ende entgegen.
Elina Finkel, die am Pfalztheater bereits »Untröstliche Schatten« inszeniert hat, bringt Schillers Klassiker als packenden Politthriller auf die Bühne. Im Zentrum stehen die beiden Herrscherinnen, die in einer von Männern dominierten Welt erst zu Rivalinnen gemacht werden. Wie funktionieren Machtstrukturen, wie frei und wie selbstbestimmt sind Politiker:innen wirklich?