Don Gil von den grünen Hosen

 

Tirso de Molina/ Thomas Birkmeir
R: Thomas Birkmeir
D: Gerald M. Bauer
L: Lukas Kaltenbäck
B: Silke Pielsticker
K: Jessica Karge
Renaissancetheater,
Theater der Jugend Wien

P: 27.03.2014

Juana/Don Gil       Iréna Flury
Camino                 Lukas Sartori
Osorio                  Markus Schöttl
Ramón                  Johannes Gaan
Inés                      Claudia Kottal
Don Pedro            Horst Eder
Clara                    Felicitas Franz
Don Antonio         Florian Stohr

Foto: © Renaissancetheater,
Theater der Jugend Wien

Don Gil von den grünen Hosen

Von seiner großen Liebe »sitzen gelassen« zu werden, gehört wohl zu den schmerzvollsten und traumatischsten Erfahrungen im Leben. Wir reagieren mit Eifersucht, Hass und Rachegefühlen – selten freuen wir uns über die Freiheit, die wir dem ehemaligen Partner nun angedeihen lassen können…
Aber daraus eine Komödie schmieden? Dem Mönch Tirso de Molina ist dies im 17. Jahrhundert gelungen. Er bediente sich gleichsam der Zutaten des Liebesfrusts und -leids, um eine der erfolgreichsten Komödien der Weltliteratur zu kreieren.
Juana ist in Männerkleidung als »Don Gil« unterwegs, um inkognito das Treiben ihres Ex-Verlobten Ramón zu korrumpieren. Dieser will nämlich – des Geldes wegen – lieber die wohlhabende Inés heiraten. Flugs entscheidet sich Juana besagter Inés in Männerkleidung selbst den Hof zu machen. Der Coup gelingt! Inés verliebt sich unsterblich in Don Gil – und Ramón wird verschmäht. Der sinnt nun auf Rache gegenüber dem geheimnisvollen Nebenbuhler Don Gil, dem bald die Damenwelt Madrids zu Füßen liegt – und schon entspinnt sich eine Verwechslungskomödie vom Feinsten, in der die Grenzen der Identität verschwimmen. Tirso de Molina gehört neben Lope de Vega und Calderón de la Barca zu den größten Dramatikern Spaniens. Dass er sich als Ordensmann in seinen literarischen Werken weltlichen Themen widmete, wurde als »unstatthaft« empfunden, weswegen man ihm sogar mit der Exkommunikation drohte. De Molina ließ sich jedoch nicht von seiner Leidenschaft abhalten und verfasste in seiner Lebenszeit etwa 400 Stücke. Er selbst meinte, sein Amt als Beichtvater habe ihm »tiefe Einblicke in die menschliche Seele« gewährt.

Aufführungsrechte: Theater der Jugend, Wien